»[…] Ein Logo macht keine Menschenrechte, ebenso wenig wie Political Correctness soziale Ungerechtigkeiten löst. Wir leben in einer politsch immer »korrekteren« Welt, und haben eine wirtschaftliche Ungleichheit wie seit Jahrzehnten nicht mehr, mit den gleichen Barrieren wie eh und je – nur ist der Stacheldraht heute rosa angepinselt. Ein Logo ist insofern reine Symbolpolitik – es ist insofern nur verständlich, dass hier ein Minister gern in ein Juryamt wahrnimmt –, die nichts bewirken kann und auch nichts bewirken will, es ist so wirkungsvoll, als würde man die Putzfrau zur Facility Managerin umdefinieren, natürlich ohne Gehaltserhöhung oder sonstige faktische Änderungen. […]
Natürlich kann Design sozial und politisch sein. […] Design in komplexerer Form – als Propaganda, als System von Bildern, Memen, Texten, als Gärtnertätigkeit im Treibhaus der Kommunikation, kann langfristig sehr wohl Wirkung entfalten […]«
HD Schellnack, »Brauchen Menschenrechte ein Logo?«
Für weitere Hintergründe:
- Ein Symbol für Menschenrechte wird gesucht (Fontblog, 28. April 2011)
- A Logo for Human Rights (Wettbewerb/Federal Foreign Office, 3. Mai 2011)
- Startschuss für Human-Rights-Logo in Berlin (Fontblog, 3. Mai 2011)
- Human-Rights-Logo: »Eine peinliche Diskussion« (Fontblog, 5. Mai 2011)
- Brauchen Menschenrechte ein Logo? (HD Schellnack, 5. Mai 2011)
(to be continued …)